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"Mutige Berufswechsel" - zur Rekonstruktion von Berufsbildern bei beruflichen Wechseln im Alter von 50+
Laufzeit: 01.02.2019 bis 31.01.2024

Horizontale berufliche Wechsel sind keine Seltenheit und werden zunehmend im Alter von 50+ thematisiert. Darunter kann der Wechsel einer Berufsgruppe, beispielsweise vom Jurist zum Koch oder von der Erzieherin zur Buchhändlerin, verstanden werden. Die Personen tauchen (meistens) erneut als Teilnehmende im Berufsbildungssystem oder der wissenschaftlichen Weiterbildung auf, da in Deutschland das Erwerbs- und Bildungssystem nach wie vor eng gekoppelt sind. Einher geht dieser Übergang mit einer gewissen Unsicherheit, weshalb oftmals von "mutigen Berufswechseln" gesprochen wird. Das Forschungsvorhaben widmet sich diesem Phänomen und fragt danach, welche Erfahrungen zu einem beruflichen Wechsel geführt haben.

In Anlehnung an die Wissenssoziologie von Karl Mannheim und den "iconic turn" wird grundlagentheoretisch davon ausgegangen, dass Erfahrungsbilder als handlungsleitendes Wissen die Praxis strukturieren. Dabei wird explizites, theoretisches Wissen im Rahmen der dokumentarischen Methode von implizitem, atheoretischem Wissen unterschieden. Basierend auf biografisch-narrativen Interviews und von den Interviewten erstellten Fotografien werden diese Erfahrungsbilder als Berufsbilder rekonstruiert.

Die Studie will damit zeigen, inwiefern Berufsbilder als Erfahrungsbilder rekonstruiert werden können und inwiefern sie einen beruflichen Wechsel und damit die erneute Teilnahme an (Weiter-)Bildung bedingen.

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Optimierung und Bildung im Kontext wissenschaftlicher Weiterbildung
Laufzeit: 01.04.2019 bis 01.04.2021

Folgt man der Idee „Lernen, um sich zu bilden“, so stellt wissenschaftliche Weiterbildung eine logische Konsequenz der Öffnung von Hochschulen dar. Dies zeigt sich in Debatten um nicht-traditionell Studierende und deren Einbindung in hochschulische Bildung. Neben Lehre und Bildung kommt der Wissenschaft damit eine dritte Kernaufgabe zu: Die Vermittlung wissenschaftlichen Wissens an Personen aus der beruflichen Praxis. Dabei wurden bisher organisationale Themen behandelt, beispielsweise im Kontext der „offenen Hochschule“. Die Seite der Teilnehmenden blieb weitgehend unbeachtet. Eine Adressatengruppe wird in der öffentlichen Debatte immer wieder unter Überschriften wie „mutige Berufswechsel“ genannt: Personen, die in der Lebensmitte die Berufsgruppe wechseln, beispielsweise von der Juristin zur Köchin. Aus einer biografietheoretischen Perspektive soll daher das Verhältnis von Optimierung und Bildung im Kontext der Beteiligung an wissenschaftlicher Weiterbildung betrachtet werden. Zentral ist dabei die Frage, inwiefern Teilnehmende bei einem Berufsübergang Optimierungsanforderungen an wissenschaftliche Weiterbildung stellen oder andere Ansprüche, wie beispielsweise Erkenntnisinteressen im Vordergrund stehen. In der Studie wird dieser Frage anhand von qualitativ-empirischen Ergebnissen nachgegangen.

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Letzte Änderung: 03.04.2023 - Ansprechpartner: Webmaster